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Worum geht’s es ?
Führungskultur im Wandel. Die Führungskultur wandelt sich in Zukunft noch dramatischer. In Zeiten von VUCA und VOPA+, agilem Management und SCRUM, Leadership 4.0, von Begriffen, die immer mehr Menschen im Munde führen, aber deutlich weniger von ihnen durchdrungen haben, findet sich Führungskultur und Kommunikation in deutlichem Wandel wieder. Oder doch nicht?! Hin zu mehr Eigenverantwortung der beteiligten Beschäftigten, weg von starren Hierarchien hin zu Netzwerken inklusive Vertrauenskultur, die zwar auch in der Vergangenheit essentiell, in Zukunft wohl eher existentiell werden wird.
Die starren Entscheidungshierarchien werden sich immer mehr auflösen. Führungskräfte müssen beide Szenarien, u.U. ständig abwechselnd und in verschiedenen Ausprägungen beherrschen: Das Verhalten in starren Hierarchien ebenso wie und das Verhalten in Netzwerken. Neudeutsch: Ambidexterity = Beidhändigkeit (Grafik: Scheer). Quasi wie mit einem Schieberegler regelt die Führungskraft ihr eigenes Führungsverhalten in beiden Umwelten. Das gilt insbesondere für Projektleiter, die in diesem Zusammenhang oft den „Wanderer zwischen den Welten“ darstellen müssen. Aber:
Egal wie viel Digitalisierung stattfindet und wie viel Leadership 4.0, Personalentwicklung 4.0 Kooperation 4.0 und andere Phänomene auf uns zukommen: Die (zwischen-)menschliche Kommunikation ist die Basis. Sie wird sogar immer wichtiger, weil die Risiken durch verkürzte Smartphone-Kommunikation, durch das Ersetzen ganzer Sätze durch „Emoticons“, die Forderung nach permanenter Erreichbarkeit etc. pp. wachsen. Wie soll eine Vertrauenskultur im Sinne von VOPA+ als Basis VUCA-getriggerter Führungswirklichkeit entstehen, wenn nicht auf Basis exzellenter zwischenmenschlicher Kommunikation?
Das Digitale Zeitalter birgt Chancen über Chancen, aber auch Risiken: Führungskultur in Zeiten der Digitalisierung, Das Selbstverständnis vieler Menschen wird zunehmend gefährdet durch ein wachsendes Gefühl der „Disconnectedness“, der Unverbindlichkeit und der Vereinsamung des Einzelnen unter Verlust der Selbstwirksamkeitserwartung und damit schwindet die Basis für die Entwicklung essentieller zwischenmenschlicher Phänomene, wenn sie nicht TROTZ der technischen Entwicklungen und Möglichkeiten gepflegt werden.
Zum Verständnis – wichtige Schlagwörter zu Führungskultur im Wandel:
VUCA
V = Volatility (≈ Flüchtigkeit, steht für häufige und sprunghafte Veränderungen)
U = Uncertainty (≈ Unsicherheit, steht für unklare, nebulöse Veränderungen)
C = Complexity (≈ Komplexität, Vielschichtigkeit, steht für die Notwendigkeit, einerseits die Komplexität der Wirklichkeit abzubilden und andererseits für die Notwendigkeit zur Vereinfachung durch z.B. klar Regeln und gemeinsame Werte etc.)
A = Ambiguity (≈ Mehrdeutigkeit, steht für eine teilweise unscharfe, ja widersprüchliche Umwelt. Verlangt nach der Bereitschaft zum Experimentieren und zur Agilität)
VOPA+
VOPA + meint eine Umwelt, die als Führungskraft quasi nur mit V wie Vernetzung, O wie Offenheit, A wie Agilität, P wie Partizipation plus V wie Vertrauen zu gestalten ist.
Disconnectedness
Disconnectedness ist ein von Scheer geprägter Begriff, der den teilweise paradoxen Zustand der Kommunikation in Verbindung mit Grundhaltungen widerspiegelt: Noch nie gab es in der Menschheitsgeschichte so viele Möglichkeiten der Kommunikation, des Wissensmanagements und der Datenspeicherung. Immer mehr Menschen beklagen aber die stetig sinkende Qualität von Kommunikation bei gleichzeitiger Forderung nach dauernder Erreichbarkeit gepaart mit einer zunehmenden persönlichen Vereinsamung, die die diversen stets (omni)präsenten Medien kaum noch auffangen können. Es entsteh quasi das Gegenteil von „Connectedness“, dem Grundbedürfnis des Mensch nach Zugehörigkeit (zu einer Community), bedingungsloser Akzeptanz von Menschengruppen, bzw. Spiritualität. Führungskultur im Wandel heißt auch, dass Führungskräfte hier reagieren müssen.
Zu den einzelnen Beiträgen, die sich oft nur implizit auf mit Leadership 4.0 oder dem Digitalen Zeitalter in Verbindung gebrachter Terminologie beziehen, gleichwohl damit zu tun haben.
Denn was immer schon gilt, das gilt auch heute:
„Führung des Wandels setzt den Wandel der Führung voraus!“
leider gelang es mir nicht herauszufinden, wer diesen Gedanken zuerst wie genau formuliert hat. Man möge mir dies verzeihen oder mir einen Autor nennen.